1999
"Lysistrata"
Die Theaterwerkstatt des Freien Gymnasiums Zürich führt Simone Meiers Bearbeitung des Cyrano-Stoffes auf, welche die Autorin 2006 für das Theater Basel schuf. Meier fokussiert in ihrer Adaption die Kernhandlungen des Stückes, indem sie den Stoff von den unzähligen Nebenschauplätzen und üppigen Szenerien der rostandschen Fassung befreit, in der zwischen 45 und 60 Figuren auftreten. Diese Idee erweist sich als ideal, um die Legende um Cyrano in einem aktuellen Kontext zu präsentieren. Meier gelingt es auch, die Eigentümlichkeiten der historischen Hauptfigur - die Raufereien, der ausgeprägte Gerechtigkeitssinn, seinen Wortwitz und seine Schnelligkeit, aber auch seine romantische Ader - herauszuarbeiten, indem sie einen Grossteil der Reden Cyranos aus Rostands Original übernahm. Gleichzeitig unterstreicht sie diese, indem sie der Hauptfigur die oberflächlichen Stereotypen des heutigen Showbiz gegenüberstellt. So übt sie überdies Gesellschaftskritik und erweitert das Stück um eine Ebene. Die Vorlage Rostands verliert damit das Verstaubte, das sich ihr aus heutiger Sicht anhaften liesse. Neben aller Komik und Klamauk zeigt „Cyrano de Bergerac“ die Tragik verschiedenster Figuren und dies feinfühlig herauszuarbeiten ist die Herausforderung unserer diesjährigen Arbeit.
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